„Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.“

Sören Aabye Kierkegaard

Andere sind viel schöner und erfolgreicher als ich.”  „Andere können das viel besser als ich.”  „Ich hätte auch gerne so eine schöne Haut wie XY. ” 

Vergleiche wie diese sind dir vermutlich auch schon öfter durch den Kopf gegangen. Du siehst jemanden mit einer vermeintlich „perfekten“ Haut oder vergleichst dich mit jemandem, der gewisse Dinge in deinen Augen besser kann also du und denkst dir: „Wieso kann ich nicht auch so sein? Ich will so eine Haut wie XY haben. Das ist so unfair.” 

Wie fühlst dich dich mit solchen Gedanken? Bestimmt nicht sonderlich gut. Du machst dich damit nur selbst runter und versinkst in Selbstzweifeln. Deine Gedanken drehen sich hauptsächlich um deine Problemhaut, bis irgendwann der Glaubenssatz entsteht: „So wie ich aussehe findet mich eh niemand attraktiv, wenn ich mich nicht mal selbst so im Spiegel sehen kann.”  Oder: „Ich kann mich nur geschminkt zeigen, sonst werde ich doch eh nicht akzeptiert. Was denken wohl die anderen, wenn sie mich so sehen.“ „Ich habe nicht so eine schöne Haut wie XY, also bin ich hässlich.” Und so weiter. Was passiert nun? Du fängst an, dich selbst nur über dein Aussehen zu definieren und vergleichst dich ständig mit anderen, vergisst dabei deine inneren Werte und deine Stärken (die dich eigentlich ausmachen und zu einem ganz besonderen Individuum machen!) und fühlst dich dadurch ziemlich schlecht, wenn nicht sogar miserabel. Kaum etwas lässt uns so schnell an uns selbst zweifeln, wie der Vergleich mit anderen Menschen.

Ich würde dir jetzt gerne den banalen Ratschlag geben: „Höre einfach auf dich zu vergleichen.” Doch so einfach ist das nicht. Auch wenn wir es wissen, tun wir es trotzdem immer wieder. Warum? Es liegt in unseren Genen, dass wir uns vergleichen und wir können damit auch nicht so einfach aufhören. In der Steinzeit hat es schon damit angefangen, dass Jäger und Sammler in den Beutel der anderen schauten. Denn wer mehr hatte als andere, hatte bessere Chancen bei der Partnerwahl und das wiederum stellte das Überleben sicher. Mit der Zeit hat sich natürlich das Umfeld, in dem wir uns vergleichen insbesondere durch Internet (vor allem Social Media), TV und Co. enorm vergrößert, wodurch wir mehr Möglichkeiten haben und uns mit mehr Menschen vergleichen können und das auch tun. Dadurch rutscht unser Selbstwert immer weiter in den Keller. Einfach mit dem Vergleichen aufzuhören wäre wohl die beste Methode um Selbstzweifel zu überwinden, aber da machen uns unsere Gene einen Strich durch die Rechnung. Und so bleibt der nett gemeinte Ratschlag „Hör doch einfach auf dich zu vergleichen.” nichts weiter als ein nett gemeinter Ratschlag. Du kannst es schließlich auch nicht erzwingen, dich nicht zu vergleichen.

Ich möchte dir aber ein paar Tipps mitgeben, die dir helfen können, dich richtig zu vergleichen und besser mit Vergleichen umgehen zu können. Denn an sich ist das Vergleichen nichts Schlechtes, um sich gewisse Inspirationen zu holen und als Ansporn zu dienen, sich Ziele zu setzen und bestimmte Dinge im Leben zu erreichen. Wenn du dich aber permanent falsch vergleichst, wird dir das auf deinem Weg zum Ziel eher zum Hindernis, raubt dir enorm viel Energie und dein Selbstwert sinkt immer weiter nach unten. Und das wollen wir ja nicht.

Mein erster Tipp: Denke daran, dass es immer darauf ankommt, wie du dich vergleichst.

Es gibt nämlich zwei Arten des Vergleichens:

  1. Du vergleichst dich nach oben, d.h. du suchst dir Menschen, die in deinen Augen alles besser können, erfolgreicher sind als du, eine makellose Haut haben, usw.
  2. Du vergleichst dich nach unten, d.h. du suchst dir Menschen, die gewisse Dinge nicht so gut können wie du, die dich evtl. sogar dafür bewundern, die die gleichen Hautprobleme (oder sogar schlimmer) haben wie du, usw.

Was glaubst du nun mit welcher Art du dich besser fühlst? Bestimmt nicht mit der ersten. Diese Vergleiche ziehen dich nur noch weiter runter, du fühlst dich minderwertig und unterlegen und sie rauben dir enorm viel Energie. Dein Selbstwert sinkt dadurch in den Keller. Wenn du dich jedoch nach unten vergleichst, wird dein Selbstwert geschützt und du kannst auch deine Selbstzweifel dadurch überwinden. Oft ist also nicht der Vergleich selbst das Problem, sondern, dass wir uns zu oft nach oben vergleichen.

Mein zweiter Tipp: Akzeptiere den Vergleich

Sich zu vergleichen ist normal und eine Gewohnheit, die man sich nicht einfach mal schnell abgewöhnen kann. Verurteile dich nicht dafür, dass du dich vergleichst, sondern akzeptiere es. Sonst fühlst du dich nur doppelt schlecht: Weil du dich verglichen hast und wegen dem Vergleich selbst.

Mein dritter Tipp: Hinterfrage deinen Vergleich: Bringt er mich überhaupt weiter? Und wie fühle ich mich damit?

Vielleicht mag es sein, dass du dich mit Models, die eine makellose Haut und eine Traumfigur haben oder mit Influencern & Co. auf Social Media vergleichst. Doch dabei weißt du gar nicht, ob das, was sie im Internet präsentieren, der Realität entspricht. Denn du kennst sie nicht und siehst nur das, was sie in ihren Sozialen Netzwerken zeigen. Schnell denkt man, dass sie perfekt aussehen und ein vermeintlich sorgenloses Leben führen. Man fängt an, sich zu vergleichen, weil man ja selbst nicht so ein tolles Leben führt und nicht so perfekt aussieht. Man sieht aber immer nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Leben anderer. Die Realität sieht oft anders aus. Schließlich zeigt man ja gerne nur die guten Seiten und auf Social Media oft eine Fassade mit Filter & Co. Jeder hat mit Schwierigkeiten und Problemen zu kämpfen. Vielleicht ist es nicht die Haut, aber die Person fühlt sich zu dick oder zu dünn, ihre Nase gefällt ihr nicht, sie hätte gerne mehr Rundungen oder sie steht unter enormen Leistungsdruck, weil sie einem bestimmten Ideal entsprechen muss oder eine bestimmte Leistung erbringen muss. Wenn wir beim Beispiel Model bleiben: Sie muss vermutlich einiges dafür tun, um so auszusehen (es ist schließlich ihr Job!) und wird in ihrem Beruf primär auf das Aussehen reduziert. Willst du wirklich genau so sein wie diese Person? Mit allem was dazu gehört? Und mit ihren Problemen zu kämpfen haben? Wenn du dir darüber im Klaren bist und mal bewusst darüber nachdenkst, willst du das ja vielleicht doch nicht. Stell dir also immer bewusst die Frage: Was habe ich davon, wenn ich mich mit dieser Person vergleiche? Wie fühle ich mich dabei? Möchte ich wirklich, was diese Person hat und bin ich wirklich bereit, den Preis dafür zu bezahlen mit allem, was dazugehört?

Mein vierter Tipp: Vergleiche Äpfel nicht mit Birnen

Es macht wenig Sinn, sich mit Leuten zu vergleichen, die an einem ganz anderen Standpunkt sind als du. Ein Beispiel von mir: Ich habe mich oft mit anderen Food Bloggern verglichen und mir immer gedacht: Wieso schaffen die es, so viel Content zu liefern und jeden Tag was zu posten und ich nicht? Warum krieg ich das nicht auf die Reihe? Warum schaffen die das und ich nicht? Ich bin viel schlechter als sie. Dabei habe aber einen riesigen Fehler gemacht. Teilweise waren es Food Blogger, die in diesem Business schon Jahre arbeiten und es ihr Hauptberuf ist. Dementsprechend können sie viel mehr Zeit dafür investieren. Ich mache das nur nebenbei und kann deshalb nicht die gleiche Zeit dafür investieren. Somit macht es auch keinen Sinn mich zu vergleichen und mich dadurch selbst schlecht zu reden. Anderes Beispiel, wenn es um die Haut geht: Es macht meiner Meinung nach auch wenig Sinn, sich mit Leuten zu vergleichen, die nie mit Hautproblemen zu kämpfen hatten. Sie sind daher auch an einem komplett anderen Standpunkt, wertschätzen ihre gesunde Haut vermutlich nicht so sehr wie du, weil sie es so gewöhnt sind und es für sie normal ist, keine Hautprobleme zu haben. Dafür haben sie woanders ihre Probleme, wo du vermutlich keine hast. Vergleiche dich also mit Leuten, die auch damit zu kämpfen haben und daher auf der gleichen Ebene sind wie du. Dann wirst du ganz schnell merken, dass du dich gar nicht mit ihnen vergleichen musst. Denn sie würden dich niemals dafür verurteilen, weil es ihnen selbst ähnlich geht. Als Ansporn kannst du dich natürlich auch von Leuten inspirieren lassen, die ihre Hautprobleme in den Griff bekommen haben. Denn wenn sie das schaffen, dann schaffst du das auch. Du musst nur geduldig sein und den richtigen Weg für dich finden.

Mein fünfter Tipp: Setze den Fokus auf deine Stärken

Erinnere dich daran, was du gut kannst, ohne dich dabei mit anderen zu vergleichen. Das kann dir enorm helfen, aus diesem Loch der Selbstzweifel” wieder rauszukommen. Denn wenn du dir oft vor Augen führst, was deine Stärken sind und worauf du stolz sein kannst, fühlst du dich viel besser und energievoller und dein Selbstwert steigt wieder nach oben.

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